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Randnotizen, oder was ich noch gefunden habe

Siegerlandkaserne

Siegerlandkaserne: mit freundlicher Genehmigung der Westfalenpost.

++ 02.05.2002, LOKALAUSGABE, Siegen ++

Standort ist gesichert

Burbach. (wp) Auswirkungen der geplanten Bundeswehrstrukturreform auf den Standort Burbach standen im Mittelpunkt eines Informationsgesprächs, das die SPD-Kreistagsfraktion Siegen-Wittgenstein mit Oberst Wolfgang Hoppe, dem Kommodore des Flugabwehrraketengeschwaders 4 (FlaRakG 4), und dem Kommandeur der Flugabwehrraketengruppe 38 (FlaRakGrp 38), Oberstleutnant Thomas Lorber, führte.

Nach Einschätzung von Oberst Hoppe sind das FlaRakG 4 und der Standort Burbach klare Gewinner der "Luftwaffenstruktur 5. Die vorgesehene Zielstruktur soll Ende 2004 erreicht sein und sieht nur noch vier statt bisher sechs Flugabwehrraketengeschwader in Deutschland vor, erläuterte der Kommodore. Das FlaRak-Geschwader 4 besteht dann künftig aus drei FlaRak-Gruppen an den Standorten Burbach, Möhnesee und Barnsdorf. Die in Burbach stationierte FlaRakGrp 38 wird gemeinsam mit der FlaRakGrp 42 (Schöneck) in die künftige FlaRakGrp 14 umgegliedert. Diese wird mit den Waffensystemen HAWK und ROLAND ausgestattet sein. Die beiden anderen FlaRak-Gruppen in Möhnesee und Barnsdorf sind mit dem Waffensystem PATRIOT ausgestattet. Von den geplanten Umstrukturierungen innerhalb des FlaRak-Geschwaders 4 sind, so Oberst Hoppe, rund 1 100 Soldaten sowie 200 zivile Kräfte persönlich betroffen. "Die notwendigen Versetzungen stellen natürlich für viele Familien ein Problem dar, das sie verkraften müssen", betonte der Geschwaderkommodore.

SPD-Fraktionsvorsitzender Hans-Dieter Moritz (MdL) äußerte sich erfreut, dass der Bundeswehr-Standort Burbach "auf absehbare Zeit als gesichert" betrachtet werden darf. Aus regionalpolitischer Sicht sei der Standort insbesondere auch ein interessanter und wichtiger Wirtschaftsfaktor. Weiteres Gesprächsthema war die aktuelle Debatte über die Zukunft der Wehrpflicht.

Raketensystem MIADS soll Siegerlandkaserne sichern

11.04.2002 / LOKALAUSGABE / SIEGEN

Burbach. (wp) In die Infrastruktur der Siegerlandkaserne bei Burbach wird im kommenden Jahr eine Million Euro investiert. Mit dem Geld sollen die Stromversorgung erneuert und die Sporthalle saniert werden.

Der heimische Bundestagsabgeordnete Paul Breuer (CDU), zudem verteidigungspolitischer Sprecher seiner Fraktion in Berlin, stattete gestern der Kaserne am Fuße des Westerwaldes einen Besuch ab. Vorrangiges Gesprächsthema waren die mittel- und langfristige Standortsicherung der Flugabwehrraktengruppe 38 und des 30-köpfigen "Headquarter", besetzt mit Deutschen, Amerikanern und Niederländern.

Anwesend in der Kaserne war gestern auch Burbachs Bürgermeister Hermann-Josef Droege.

Die Flugabwehrraketengruppe 38, die wegen anstehender Fusionen demnächst die Nummer 14 tragen wird, ist einem von noch vier (früher acht) existierenden Geschwadern untergeordnet. Aus dem Umstand heraus, dass der nächste Standort 150 Kilometer entfernt ist, gewinnt Burbach "eine räumlich große Bedeutung" (Breuer).

Das FlaRakGeschwader ist derzeit mit drei technischen (Raketen-)Systemen ausgestattet: mit dem System Hawk (bis 2008 nutzbar), mit dem System Roland (bis 2012) und mit dem bislang modernsten System Patriot.

Um die "Fähigkeitslücke" beim übergang von Hawk/Roland zu Patriot zu schließen, wird derzeit das supermoderne Flugzeug/Raketen-Abwehrsystem MIADS entwickelt. Kommt MIADS, so ist dies auch ein weiterer Meilenstein für die Standortsicherung der Siegerlandkaserne, teilte gestern Paul Breuer mit.

Ein weiteres wichtiges Standbein in Burbach ist das deutsch-amerikanische-niederländische Headquarter. Keine militärische Kommandozentrale, vielmehr eine Service-Einheit, eine "Denkschmiede, die in dieser Form einmalig ist" (Breuer). Besetzt ist das "Headquarter" mit hochrangigen Militärs, verleiht somit, auch vor diesem Hintergrund, der Siegerlandkaserne Standort-politisches Gewicht im NATO-Verbund.

Angesichts von sich abzeichnenden Fusionen, möglicherweise weiteren Schließungen von Standorten, "müssen wir die Augen offen behalten", sagte Paul Breuer.

Von Wolfgang Krause



11.04.2002 / LOKALAUSGABE / REGION RHEIN-RUHR

Burbach. (woka) Der Standort der 400 Soldaten zählenden Siegerlandkaserne in Burbach wird aufgewertet. 2003 wird eine Million Euro in Sanierungsprojekte (Stromversorgung/Sporthalle) investiert.



Auswirkungen auf Siegerlandkaserne befürchtet

21.02.2003 / LOKALAUSGABE / SIEGEN

Siegerland. (wp) Wie der heimische Bundestagsabgeordnete Paul Breuer (CDU) mitteilt, will Bundesverteidigungsminister Struck (SPD) die Flugabwehrraketenverbände HAWK und ROLAND schnellstmöglich außer Dienst stellen. Dies habe der Minister auf einer Pressekonferenz mitgeteilt.

"Die Flugabwehrraketengruppe 14 in Burbach, die mit dem Luftabwehrraktensystem HAWK ausgestattet ist, ist von dieser Entscheidung betroffen. Ich kann nicht verstehen, dass in Zeiten des internationalen Terrorismus die Bundesregierung einen solchen Schritt macht. Das ist die nackte Geldnot", so Paul Breuer. Die Entscheidung könne in vier oder auch schon in zwei Jahren greifen.

 

Es sei zwar klar, so der CDU-Politiker, dass das in Burbach bestehende Raketensystem HAWK veraltet sei. "Die Regierung hat die erforderliche Modernisierung mit dem neuen Taktischen Luftverteidigungssystem, dem sogenannten TLVS, aber immer wieder verzögert. Jetzt herrscht mehr Unklarheit statt klarer Planung", so Breuer in einer Mitteilung. In Burbach seien 455 Soldaten und zivile Mitarbeiter, davon gut 200 bei der Flugabwehrraktengruppe 14, stationiert.

 

Paul Breuer fordert, dass der Standort Burbach, auch Sitz des mulinationalen deutsch-amerikanisch-niederländischen Stabes, jetzt mit dem modernisierten System PATRIOT ausgestattet wird.

Für Paul Breuer liegen die Vorteile Burbachs klar auf der Hand: "Hier sitzt nicht nur die Flugabwehrraketengruppe 14, sondern auch das Flugabwehrraktengeschwader 4, dem diese Gruppe unterstellt ist sowie der multinationale Stab. Die Autobahnnähe ist ein Vorteil und Burbach liegt zwischen den besonders zu schützenden Zentren Rhein-Main und Rhein-Ruhr."

Die Vorteile seien sehr vielfältig, zumal das System PATRIOT ein mobiles System sei. Dazu gehöre auch die Nähe zu den großen Flughäfen Frankfurt am Main und Köln/Bonn.

 

Paul Breuer hat sich in einem Eilbrief an den sozialdemokratischen Verteidigungsminister gewandt und will Struck in der kommenden Woche von diesen Vorteilen persönlich überzeugen.

Die Folgen der Bundeswehrreform für den Standort Burbach sind auch Gegenstand eines Gesprächs zwischen dem heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Willi Brase und Verteidigungsminister Peter Struck, das am 11. März stattfinden soll.


Sonderprüfung für Burbach

13.03.2003 / LOKALAUSGABE / SIEGEN

Burbach/Berlin. (wp) Für den gefährdeten Bundeswehr-Standort in Burbach gibt es eine Sonderprüfung. Dies sagte Bundesverteidigungsminister Dr. Peter Struck den heimischen Bundestags-Abgegeordneten Willi Brase (SPD), Paul Breuer (CDU) und Helga Daub (FDP) sowie dem an dem Gespräch ebenfalls teilnehmenden Burbacher Bürgermeister Hermann-Josef Droege zu. Der Bericht des Generalinspekteurs der Bundeswehr zur Neustationierung der Flugabwehrraketenverbände der Bundeswehr (FlaRak) soll nach der Aussage von Dr. Peter Struck am 28. März 2003 vorgelegt werden. Danach wird, wenn notwendig, die verteidigungspolitische Aufgabe der Luftverteidigung durch Flugabwehrraketen für den mittleren Raum der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere der Ballungsräumne Rhein/Ruhr und Rhein/Main in Verbindung mit einer Beibehaltung des FlaRak-Standortes Burbach mit modernen Verteidigungssystemen überprüft werden. Auf Grund der "guten räumlichen und verkehrsgeographischen Lage des Standortes Burbach kommt dieser überprüfung eine besondere Bedeutung zu," heist es in der gemeinsamen Presseerklärung der drei Abgeordneten. über das Gespräch beim Verteidigungsminister zeigten sie sich "zufrieden", heisst es weiter.



Herz der Siegerlandkaserne hat aufgehört zu schlagen

17.12.2003 / LOKALAUSGABE / SIEGEN

Burbach. (fl) 11.43 Uhr: Generalmajor Hans-Joachim Schubert gab den Befehl zum Abschalten der Waffensysteme. Die Raketen von Hawk und Roland, die vorher in den Himmel gerichtet waren, neigten sich in die Horizontale.

Das Herz der Siegerlandkaserne hatte aufgehört zu schlagen. Die Soldaten des Luftwaffenmusikkorps spielten die Nationalhymne. Damit ging eine 40-jährige Geschichte des Fugabwehrraketengeschwaders 4 und der Flugabwehrrakentengruppe 14 zu Ende.

"Ich sage nicht leise Servus, aber Missles a Way" (Raketen auf den Weg zum neuen Standort), sagte der Generalmajor am Schluß seiner Rede. Die Soldaten wurden von ihrem Einsatzauftrag entbunden. Zuvor schritten der Kommodore Oberst Wolfgang Hoppe sowie die beiden Generalmajore Hans-Joachim Schubert und Wilhelm Ploeger die Front ab.

Kommodore Wolfgang Hoppe beschrieb in seinen Ausführungen die vier Jahrzehnte als ein Dienst rund um die Uhr mit sehr viel Pionierarbeit. "Wir haben aber auch einen Auftrag ausgeführt, der nicht immer seine Wurzeln in der Luftverteidigung hat", sagte Wolfgang Hoppe auf dem Kasernenplatz und meinte die enormen Einsätze anlässlich der Oder- und Elbeflut. Viele hundert Soldaten haben sich all diesen Herausforderungen mit der letzten Faser ihrer Herzen gestellt." Dann fügte der Kommodore der beiden Geschwader hinzu: "Wäre es von daher nicht gut, wenn unsere allgemeine Wehrpflicht auch künftig Bestand haben würde?"

Anfang des jahres werden die Waffensysteme abgebaut, die Soldaten bis zum Ende des nächsten Jahres auf andere Standorte versetzt. Der Weg in die neue Struktur ist für alle Beteiligten ein schmerzhafter. Deshalb appellierte Hoppe an seine Soldaten, sich in der Phase des Umbruchs auf das zu besinnen, was die FlaRak-Soldaten immer ausgezeichnet hat: in schwierigen Zeiten in fester und ungebrochener Kameradschaft eng zusammenzustehen.

Als eine maßgebliche Voraussetzung dazu ist nach Ansicht von Hoppe, dass von der militärischen Führung und politischen Leitung in Bezug auf die immer kleiner werdende Waffengattung hinsichtlich ihrer Zukunft alsbald die planerische Sicherung einkehrt.

Bevor der stellvertretende Befehlshaber im Luftwaffen-Führungskommando Generalmajor Schubert den Befehl zum Abschalten gab, sagte er mit fester Stimme: "Ein großartiger Verband hat einen Auftrag erfüllt und sein Herz in die Waagschale gelegt."